Friederike Kleinknecht

Dr. Friederike Kleinknecht 

(sie/ihr )

»Beratung mit Humor und Empathie, um zu einer erfüllten Sexualität (zurück) zu finden.«

Praxen

  • 6020 Innsbruck (Österreich)
  • Online-Beratung

Honorar

100€/Stunde

Themenschwerpunkte

  • Lustlosigkeit
  • Sexualität und Kommunikation in der Paarbeziehung
  • BDSM 
  • Fetische und Fantasien in die Beziehung bringen
  • Beziehungsöffnung und Erarbeitung neuer Beziehungskonstellationen
  • Umgang mit Affären und Beratung aller Beteiligten

Ausbildung

  • Dipl.-Lebens- und Sozialberaterin
  • Promovierte Sprachwissenschaftlerin

Weiterbildungen

  • Hypnosystemische Konzepte
    Dr. Gunther Schmidt/AKJF (Graz)
  • Aufstellungsarbeit
    Dr. Martin Sourek/IBBI (Innsbruck)
  • Sexualberatung und Sexualpädagogik
    Sigmund Freud Universität (Wien)

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3 Tipps von Expert*innen

Nutzt die Krise für eure Beziehung!

Du wurdest betrogen?

Dann bist du vermutlich tief verletzt und in einem emotionalen Ausnahmezustand. Regulier dich: atme tief, schüttle deinen Körper aus, mach Entspannungsübungen. Bewegung hilft, den emotionalen Stress zu verarbeiten. Vielleicht brauchst du Distanz, vielleicht Nähe. Wenn du es erlauben kannst, lass dich von deiner Partnerperson trösten. Der Schmerz kommt in Wellen – lass ihn zu, und dann lenk dich wieder ab. Stell nicht zu viele Fragen, wenn dich die Antwort nur noch mehr quälen würde (keine Detailfragen nach Praktiken oder Stellungen, keine Vergleiche). Tu dir Gutes, als wärst du krank, und triff in diesem Zustand keine weitreichenden Entscheidungen.

Du bist fremdgegangen und aufgeflogen?

Übernimm Verantwortung. Du hast deine*n Partner*in tief verletzt, auch wenn das sicher nicht deine Absicht war. Keine Lügen mehr – alles, was du jetzt sagst, muss der Wahrheit entsprechen. Das bedeutet nicht, dass du nun jedes Detail erzählen musst: Es geht nicht darum, Absolution zu erhalten; für Vergebung ist es zu früh.
Hab Verständnis für die Eifersucht und die Verletzung; versuch auf keinen Fall, sie kleinzureden. Kümmer dich um deine Partnerperson, als wäre sie krank – so viel sie es erträgt. Sei da, wenn du gebraucht wirst.

Ihr wollt eine Affäre gemeinsam aufarbeiten?

Dann ist es Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. All die verborgenen Bedürfnisse, die heimlichen kleinen Sünden, die verbotenen Gedanken. Lasst die moralische Wertung beiseite und prüft, wessen Bedürfnisse wie erfüllt werden können. Im Idealfalls findet ihr nicht nur deutlich bessere Strategien als bisher – sondern auch eine ganz neue Art der Intimität miteinander!

Expert*innen Interviews

Das hilft bei Lustlosigkeit

Was kann ich gegen sexuelle Unlust machen?

Wenn du keine Lust auf Sex hast, kannst du dich zuerst einmal fragen: Wann und in welcher Situation hast du denn das letzte Mal Lust empfunden? Was war anders? Wie war der Sex, auf den du damals Lust hattest? Und hast du generell keine Lust (also auch nicht auf Solosex), oder nur nicht auf Sex mit deiner Partnerperson?

Oft sind einfach die Umstände so, dass für Lust gar kein Raum ist. Dass nach einem 8-Stunden-Arbeitstag, Kinderbetreuung, Einkauf und Haushalt die Lust nicht spontan für einen 15-Minuten-Quickie vor dem Einschlafen aufflammt, ist eher die Regel als die Ausnahme. Was helfen kann: Ein regelmäßiges Date, bei dem ihr euch einfach ein paar Stunden Zeit füreinander nehmt. Für Gespräche, Zärtlichkeiten, schöne gemeinsame Erlebnisse. Sex kann, muss aber nicht dazugehören, die Lust kommt dann oft von selbst.

Was hilft, wenn mein/e Partner*in keine Lust auf Sex hat?

Was jedenfalls nicht hilft, wenn der/die Partner*in keine Lust auf Sex hat, sind Vorwürfe, Druck und Kritik. Sexuelle Unlust hat meist einen Grund, und der verschwindet nicht, nur weil jemand nicht damit einverstanden ist. Frag dich: Wie gut unterstützt du deine Partnerperson im Alltag? Kannst du ihr helfen, Belastung und Stress zu reduzieren, damit die Lust überhaupt wieder einen Raum hat, in dem sie entstehen kann?

Wenn du die Lust deiner Partnerperson einladen willst, versuch es einmal mit Zeit und absichtslosen Zärtlichkeiten. Berührungen, die einfach nur gut tun sollen und nicht Sex zum Ziel haben. Sprecht darüber, was sich wer wünscht, und nimm Kritik nicht persönlich, sondern als Chance, euer Liebesleben zu verbessern. Und sei darauf gefasst, dass es nicht nur um Wünsche im Bett geht, sondern vielleicht vor allem außerhalb des Bettes. Denn gleich nach der letzten sexuellen Begegnung beginnt das Vorspiel für die nächste!

Wann macht Sexualtherapie bei sexueller Unlust Sinn?

Eine*r will Sex, der/die andere nicht. Eine*r macht einen Annäherungsversuch, wird abgewiesen, ist frustriert, äußert Vorwürfe; die andere Person fühlt sich kritisiert, unverstanden, zieht sich noch mehr zurück oder geht ihrerseits in den Vorwurf. Wenn ihr im Teufelskreis von Abwehr und Frustration bereits zu sehr gefangen seid, kann es sein, dass ihr ohne professionelle Unterstützung nicht mehr herausfindet.

Ein weiterer Grund für eine Sexualtherapie können Schmerzen oder Funktionsstörungen sein, die einer Lustlosigkeit zugrunde liegen. Oder bestimmte sexuelle Fantasien und Wünsche, die von der Partnerperson nicht geteilt werden, aber für die Libido unbedingt nötig scheinen. Manchmal scheint auch alles in Ordnung zu sein, und trotzdem ist die Lust nicht da. Allgemein gilt: Wenn Reden nicht mehr hilft, sucht euch Unterstützung!

Fragen zu Polyamorie

Wir führen eine monogame Beziehung, aber ich habe mich in eine zweite Person verliebt. Was soll ich tun?

Dass man sich in eine zweite Person verliebt, obwohl man eine glückliche Beziehung führt, ist gar nicht selten. Es bedeutet nicht, dass du deine*n erste*n Partner*in nicht mehr liebst. Es bedeutet auch nicht zwingend, dass du dich sofort für eine der beiden Personen entscheiden musst. Eine Beratung zum Thema Polyamorie kann dir dabei helfen, dir über deine Gefühle klarzuwerden. Gemeinsam mit deiner Partnerperson könnt ihr Unterstützung dabei erhalten, über mögliche andere Beziehungskonzepte nachzudenken und zu prüfen, ob und unter welchen Umständen eine Öffnung für euch in Frage kommt.

Kann ich als monoamor fühlende Person eine Beziehung mit jemandem führen, der polyamor leben möchte?

Prinzipiell geht es darum, dass ihr beide offen mit euren Gefühlen und Bedürfnissen umgeht und niemand seine eigenen Grenzen verletzt, um der Partnerperson zu Gefallen zu sein. Wenn dir nichts fehlt und es dir nicht weh tut, dass dein*e Partner*in weitere Liebespartner*innen hat, dann spricht nichts gegen eine solche Konstellation. Ein „Ausgleich“, sofern er nötig scheint, kann auch auf anderer Ebene erfolgen.
Aber all das ist natürlich leichter gesagt als getan! Unsere Berater*innen helfen dir dabei, gut in dich hineinzuspüren, deine Bedürfnisse zu kommunizieren und deine Grenzen zu wahren. Im Paarsetting könnt ihr gemeinsam besprechen, unter welchen Bedingungen eine solche „Mono-Poly-Beziehung“ für jeden von euch möglich ist.

Ich würde gern polyamor leben, aber ich bin eifersüchtig! Bedeutet das, Polyamorie ist einfach nichts für mich?

Eifersucht ist eine sehr normale Reaktion, wenn es erstmalig darum geht, die emotionale und sexuelle Exklusivität der monogamen Beziehung aufzugeben. Und es ist nichts Falsches daran, Eifersucht zu empfinden. Sie zeigt, dass dir etwas an deiner Partnerperson liegt.
Worauf es ankommt, ist, wie du mit deiner Eifersucht umgehen kannst. Überwältigende, irrational scheinende Eifersuchtsgefühle haben oft tieferliegende Ursachen, an denen du arbeiten kannst. Eine Beratung oder Therapie kann dir dabei helfen, z.B. Zusammenhänge mit frühen Bindungserfahrungen oder Traumatisierung aufzudecken und zu reflektieren.
In jedem Fall darfst du dir Unterstützung suchen, wenn es darum geht, deine Gefühle besser zu verstehen und besser darüber zu kommunizieren. Wenn das gut gelingt, ist ein wenig Eifersucht kein Hindernis dabei, Polyamorie leben zu wollen. Es kann jedoch sein, dass der Weg dorthin ein wenig länger ist, als du gedacht hast.

Die Bedeutung von sexuellen Fantasien

Was sagen meine sexuellen Fantasien über mich aus?

Es ist völlig normal, dass sexuelle Fantasien "politisch unkorrekt" sind und evtl. mit Praktiken zu tun haben, die man real keinesfalls umsetzen würde. Man kann sagen, dass sie unsere erotischen Anziehungscodes in ungefilterter, oft überspitzter Form darstellen. So steckt vielleicht in einer Überwältigungsfantasie die Sehnsucht, sich begehrt zu fühlen – so begehrt, dass das Gegenüber die Kontrolle über sich verliert. In der Sexualberatung geht es oft darum, herauszufinden, welche realisierbaren Wünsche in den Fantasien stecken.

Bedeutet meine sexuelle Fantasie, dass ich ausleben möchte, was ich mir vorstelle?

Nein! Zwischen sexuellen Fantasien und Wünschen muss klar unterschieden werden. Manche Fantasien streben nach Verwirklichung – viele jedoch dürfen hübsch im persönlichen Schatzkästchen bleiben. Ein Ausleben wäre oft mit den eigenen Werten überhaupt nicht vereinbar und nicht immer ungefährlich. Aber nichts spricht dagegen, die eigene Vorstellungskraft weiterhin auf lustvolle Weise zu nutzen.

Was ist, wenn ich gar keine sexuellen Fantasien habe?

Auch das ist normal, und den Betreffenden fehlt meist auch gar nichts. Oft geht es aber damit einher, dass auch der Zugang zur eigenen Lust und Erregung nicht gut gefunden werden kann. Wenn die Partnerperson hier anders tickt, kann dies zu Konflikten in der Paarbeziehung führen.

Was kann ich tun, um sexuelle Fantasien anzuregen?

Die Fantasietätigkeit ist meist am stärksten, wenn man entspannt und in einem angenehmen Umfeld ist; Stress ist daher nicht nur ein Lust-, sondern auch ein Fantasiekiller. Unterstützend wirken können Musik, geleitete Fantasiereisen oder auch Hypnose, um bestimmte Imaginationen anzuregen. Auch weitere kreative Verfahren wie Schreiben oder Malen können hilfreich sein.

Wenn ein Mangel an Fantasien mit einem Mangel an Lust einhergeht, gibt es eine Vielzahl an Methoden, die dir helfen können, deine Lust (neu) zu entdecken. Hier kann es um Selbstliebe, Selbstakzeptanz und Selbsterkundung gehen (Link zum Artikel). Wenn dich das allein überfordert, kann eine Sexualberatung dich dabei unterstützen.

Lust in Langzeitbeziehungen

Warum wird die Lust in Langzeitbeziehungen so oft weniger?

Das hängt damit zusammen, wie unser Gehirn funktioniert. Mit einer/m neuen Partner*in und damit einhergehender Verliebtheit sind wir erst einmal in einem Ausnahmezustand, emotional wie sexuell: Schmetterlinge im Bauch, Glücksgefühle und ständige sexuelle Bereitschaft. Dopamin in rauen Mengen sorgt für das Kribbeln, Oxytocin dafür, dass eine Bindung entsteht und immer weiter gestärkt wird. Die sprichwörtliche rosarote Brille bewirkt dabei, dass nur die positiven Seiten des/der Partner*in wahrgenommen werden.

Aber der Reiz des Neuen und Unbekannten nimmt in dem Maß ab, wie die Person uns immer vertrauter wird, und der Rausch der Verliebtheit lässt ebenso nach. Zum Glück – denn auf Dauer wäre das gar nicht verkraftbar! Aber damit fällt langsam auch die rosarote Brille, und es kommen die Schattenseiten beider Partner immer mehr zum Vorschein.

Wenn es gut läuft, ist zu diesem Zeitpunkt die Bindung ausreichend stark und die Passung gut genug, dass man weiterhin harmonisch zusammenleben kann. Aber die Sexualität wird so gut wie immer weniger häufig und weniger abwechslungsreich. Man kennt einander, man weiß, was dem anderen gefällt. Und es bleibt die ewige Frage: Wie kann man begehren, was man schon hat?

Was kann man gegen Lustlosigkeit in Langzeitbeziehungen tun?

Möglichkeit eins besteht darin, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und Dinge zu tun, welche die anfängliche Spannung wiederbeleben und das Prickeln des Unbekannten wieder in die gemeinsame Sexualität holen. Hierfür gibt es vielerlei Möglichkeiten.
Das beginnt damit, sich bewusst Zeit zu nehmen für die Zweisamkeit, Dates zu planen und die Vorfreude zu genießen. Experimentiert aufs Neue mit Stellungen und Praktiken, die ihr ursprünglich mal als durchaus OK, aber eben nicht die absoluten Highlights eingeordnet habt, oder die ein weniger mehr Aufwand erfordern: Wie findet ihr Eiswürfel, Handfesseln, Massageöl? Macht euch füreinander hübsch, geht aus und versucht, den/die Partner*in wieder so zu sehen wie bei der ersten Begegnung.
Vielleicht wollt ihr euch gegenseitig einige eurer Fantasien verraten, vielleicht stecken sogar konkrete Wünsche darin? Ein breites Spektrum an prickelnden Möglichkeiten bieten Sextoys und erotische Kleidung für alle Geschlechter. Manche Paare entdecken erotische Rollenspiele für sich, wo beide in die Rolle einer unbekannten Person schlüpfen.
Die ganz Mutigen fantasieren nicht nur von Sex mit Dritten, sondern treffen sich zum Sex mit anderen Paaren, besuchen Swingerclubs oder öffnen ihre Beziehung. Auch das Machtgefälle im BDSM ist ein Weg, erotische Spannung zu erzeugen: Spiele mit Dominanz und Unterwerfung oder gar mit erotischem Schmerz sind für viele Menschen sehr reizvoll.

Und wenn das nicht reicht? Nach einiger Zeit ist ja das Neue automatisch bekannt.

Das ist nur halb richtig, denn wenn zwischen verschiedenen spannenden Möglichkeiten variiert wird, bleibt die Menükarte bunt genug, um nicht langweilig zu werden. Aber es gibt tatsächlich noch einen zweiten Weg. Dieser funktioniert, indem nicht Spannung gesucht, sondern Nähe zelebriert wird.

Es geht darum, die körperliche und emotionale Intimität intensiver zu erleben und der Lust die Zeit und den Raum zu geben, die sie braucht. Hier gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr! Das Begehren entsteht aus der Langsamkeit und aus der intensiven Wahrnehmung des Hier und Jetzt.

Sprecht darüber, welche Berührungen euch gefallen, wann und wo sie euch gefallen und wie ihr das Ambiente am besten gestaltet. Nehmt euch Zeit füreinander, plant den Rahmen für eure sexuelle Begegnung und setzt euch nicht den Orgasmus als Ziel, sondern ein möglichst intensives Erleben der schönen Gefühle, die ihr einander bereiten könnt. Je sanfter und absichtsloser die Berührungen sind, desto mehr Raum ist dafür, mehr zu wollen und Begehren zu entwickeln.

Hierzu noch ein wichtiger Hinweis: Es kann sein, dass leichte und langsame Berührungen euch anfangs langweilig vorkommen oder euch nicht erregen. Das ist völlig normal, wenn man sich bislang immer über intensive Stimulation erregt hat, z.B. kraftvolle Reibung oder Pornos. Euer Lustzentrum wurde sozusagen auf starke Reize trainiert! Ebenso ist es aber auch möglich, es umzutrainieren. Eine Sexualberatung kann euch dabei helfen, an euren Erregungsmustern zu arbeiten und besser ins Spüren zu kommen, damit ihr euch auch den zweiten Weg genussvoll erschließen könnt.

Meine Haltung

»Mein Anliegen ist es, Beziehungen eine neue Chance zu geben, wenn sie an ,Nebensächlichkeiten‘ wie dem Sex zu scheitern drohen. Ich biete Beratung mit Humor und Empathie, um zu einer erfüllten Sexualität (zurück) zu finden.«

In meine Praxis kommen Paare und Einzelpersonen, von denen einige in langen monogamen Beziehungen leben, andere Single sind (oder es bis vor kurzem waren), und einige sind in Beziehungen mit mehr als einer Person oder wünschen es sich. Viele meiner Klient:innen erleben sexuelle Lustlosigkeit, andere leiden unter vermehrter Libido oder darunter, dass sie sexuell nicht so "funktionieren", wie sie es sich vorstellen. Auch spezielle Vorlieben und Fantasien sind häufige Themen in meiner Beratungspraxis.

Ein Schwerpunkt meiner Beratung liegt darin, Ursachen für konkrete sexuelle oder partnerschaftliche Probleme zu finden und gemeinsam Lösungen dafür zu erarbeiten. Mögliche Themen sind nicht nur Lustlosigkeit, sondern auch Vaginismus, Dyspareunie (Schmerzen beim Vaginalverkehr), Erektionsstörungen, vorzeitige Ejakulation oder eine als zwanghaft erlebte Sexualität, oft verbunden mit übermäßigem Pornokonsum. Auch treten im Zusammenhang mit Affären oft Krisen auf, die von beiden Partnern gemeinsam im Rahmen einer Beratung gut bearbeitet werden können.

In anderen Fällen geht es hingegen darum, sich neue Formen der Sexualität und/oder der Beziehungsführung zu erschließen. Bei Einzelpersonen liegt die Schwierigkeit meist darin, die neu entdeckten Vorlieben in das eigene Selbstbild zu integrieren und Möglichkeiten des Auslebens zu finden. Menschen, die bereits in einer Beziehung leben, stehen zusätzlich vor der Herausforderung, sich ihrer Partnerperson zu erklären und diese möglicherweise von neuen Praktiken zu überzeugen – oder aber im echten Einverständnis ein Ausleben mit Dritten zu ermöglichen. 
Die Auseinandersetzung mit all diesen Themen ist oft ein längerer Prozess und zuweilen auch mit Rückschlägen verbunden. Aber der mögliche Gewinn an sexueller Selbstbestimmtheit und erotischer Erfüllung steht auf jeden Fall dafür!

Schwerpunkttehmen

Offene Beziehungsformen

Ich bin überzeugt, dass lebenslange sexuelle Exklusivität – d.h. Sex nur mit einer einzigen Person bis ans Lebensende – nicht unserer ursprünglichen Lebensweise entspricht. Jedoch sind wir alle tief geprägt von der Kultur, in die wir hineingewachsen sind, und haben dieses Ideal nach wie vor weitgehend verinnerlicht. Es ist völlig in Ordnung, sich lebenslange Monogamie zu wünschen – ebenso, wie es in Ordnung ist, sexuelle Anziehung zu anderen Personen und auch Eifersucht zu verspüren. Die Frage ist immer, wie man damit umgeht.

Als intelligente Kulturwesen sind wir unserer gesellschaftlichen Prägung nicht hilflos ausgeliefert, sondern können bewusste Entscheidungen treffen. Hilfreich ist es dabei, unsere unbewussten Beweggründe zu (er)kennen und in unsere Entscheidungen mit einzubeziehen.

Häufige Fragen in der Beratung

  • Was ist der Unterschied zwischen einer offenen und einer polyamoren Beziehung?
  • Mein Partner wünscht sich eine offene Beziehung, aber ich habe Angst davor. Was kann ich tun?
  • Unsere Beziehung läuft super, nur dass mein Partner keine Lust mehr auf Sex hat. Da habe ich doch keine andere Wahl, als fremdzugehen?
  • Ich bin fremdgegangen – das kann ja nur bedeuten, dass ich meinen Partner nicht mehr liebe. Muss ich also meine Beziehung jetzt beenden?
  • Unsere Beziehung ist in der Krise, und wir streiten ständig. Können wir die Beziehung retten, indem wir sie sexuell öffnen?
  • Wir möchten unsere Beziehung öffnen und polyamor leben. Leider erleben wir beide immer wieder Eifersucht und streiten deswegen. Wie können wir besser damit umgehen?

Fetische, Kinks, BDSM


Die menschliche Sexualität ist vielfältig, und eine Vorliebe ist erst einmal so gut wie die andere. Auch wenn es darum geht, sich fesseln, schlagen und demütigen zu lassen oder eine andere Person zu fesseln, zu schlagen und zu demütigen – solange Konsens besteht, dass beide das wollen, ist daran nichts auszusetzen. Ein "kinky" Lifestyle kann in vielen Formen daherkommen, schwarz und bunt wie der Regenbogen.

Wenn allerdings die sexuellen Vorlieben zwischen zwei Beziehungspartnern nicht zusammenpassen, kommt es schnell zu Konflikten. Denn Fetische und andere Kinks, wie z.B. eine starke BDSM-Neigung, lassen sich dauerhaft nicht einfach unterdrücken; so sehr man es sich auch wünscht. In der Beratung geht es entsprechend nicht darum, wie man die Vorlieben "wegbekommen" kann, sondern wie man damit umgehen kann – und wie man möglicherweise die eigene Sexualität so erweitern kann, dass der Kink nicht mehr so eine große Rolle spielt

Häufige Fragen in der Beratung

  • Bin ich Sadist, weil ich meiner Partnerin gern mal einen Klaps auf den Po gebe?
  • Können Frauen überhaupt sadistisch sein?
  • Ich wünsche mir, von meiner Partnerin keuschgehalten und beherrscht zu werden. Ist das eine FLR?
  • Wie kann ich meinen Partner überzeugen, dass er mir ruhig wehtun kann?
  • Mein Partner kann mit BDSM nichts anfangen. Muss ich nun auf meine Neigung für immer verzichten?
  • Ich habe einen seltenen Fetisch. Gibt es überhaupt Menschen, mit denen ich ihn jemals ausleben kann?
  • Was ist der Unterschied zwischen Sub und Sklave/Sklavin? Was sind Top und Bottom? Was ist der Unterschied zwischen Domina und Femdom?
  • Wo finde ich Gleichgesinnte, mit denen ich mich über BDSM unterhalten kann?
  • Wie kann ich feststellen, ob ein Dom der Richtige für mich ist?
  • Nach einer sehr intensiven Session hatte ich einen Absturz. Wie kann ich jemals wieder Vertrauen fassen?

Sexuelle Lustlosigkeit

Keine Lust auf Sex zu haben, ist erst einmal kein Problem. Zum Problem wird es dann, wenn die Erwartung besteht, dass Lust doch eigentlich (häufiger, spontaner, intensiver) vorhanden sein müsse. Oft ist in der Partnerschaft die Lust "ungleich verteilt", und der Partner/die Partnerin kann nicht verstehen, wie man auf so etwas Tolles wie Sex keine Lust haben kann.

In der Sexualberatung gibt es vielfältige Zugänge zur Neuentdeckung der Lust und zur Lösung der Partnerschaftskonflikte, die damit in Zusammenhang stehen. Gemeinsam zu entdecken, wo die Lustlosigkeit ihren Ursprung hat und wie man damit umgehen möchte, ist für mich stets eine äußerst spannende Aufgabe.

Häufige Fragen in der Beratung

  • Eigentlich hatte ich noch nie richtig Lust auf Sex, aber jetzt geht irgendwie gar nichts mehr. Was kann ich tun?
  • Mein Partner will überhaupt keinen Sex mehr mit mir, obwohl wir ansonsten eine tolle Beziehung haben. Ist er der Falsche?
  • Seit der Geburt unseres ersten Kindes will meine Partnerin keinen Sex mehr. Die Kinder sind jetzt schon 3 und 5, jetzt muss es doch mal wieder normal werden?
  • Ich wünsche mir, dass meine Partnerin mich öfter mal mit Dessous o.ä. überrascht, aber von ihr kommt überhaupt keine Initiative, immer muss ich aktiv werden. Was kann ich tun, damit sie öfter von selbst Lust hat?
  • Ich habe keine Lust auf meinen Partner, aber sehr wohl auf einen anderen Mann. Wie kann ich dieses Begehren in die Beziehung bringen?
  • Wir haben zwar beide Lust auf Sex, aber wir schaffen es irgendwie nie, miteinander zu schlafen. Was können wir tun?

Qualifikationen

Aus- und Weiterbildungen

Diplomlehrgang Psychologische Beratung, IBBI Innsbruck 
Universitätslehrgang Sexualpädagogik & Sexualberatung, Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien 
Kompakt-Curriculum Hypnosystemische Konzepte, Dr. Gunther Schmidt/AKJF, Graz 

Fortbildungen und Workshops

Ausbildungslehrgang Familienstellen, Dr. Martin Sourek, Innsbruck
Kurs "Klinische Sexologie & Sexocorporel", Dr. med. Karoline Bischof, online 
Kurs "Weibliche Lust in der Sexualtherapie", Dr. Angelika Eck, online 
Kurs "Systemische Sexual- und Paartherapie", Prof. Dr. Ulrich Clement, online 
Kurs "Zürcher Ressourcen Modell", Dr. Maja Storch, online
Workshop "Sexuelle Fantasien in der Therapie", Dr. Angelika Eck, online 
Workshop "Umgang mit Affären", Prof. Dr. Ulrich Clement, online 
Workshop "Paartherapie ohne Partner:in", Dr. Kai Fritzsche, online 
Workshop "LGBTQIA+ - Arbeiten mit der Vielfalt", Karina Kehlet Lins, online 

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