Bindung
Lass dich von unseren Expert*innen darin unterstützen, Beziehung und Sexualität als sicher und erfüllend zu erfahren statt immer wieder in alte, unsichere Bindungsmuster zu geraten. In der Beratung finden wir gemeinsam heraus, welche Trigger ungünstiges Verhalten zum Partner/ zur Partnerin auslösen und wie Du damit umgehen kannst.
Du suchst Beratung online oder vor Ort und möchtest dabei euer Bindungsverhalten unter die Lupe nehmen?
Wir arbeiten wissenschaftsbasiert, kennen unsere Grenzen und gehen individuell auf deine Bedürfnisse ein.
Inhaltsverzeichnis zum Thema
Fragen und Antworten
Was ist gemeint mit Bindung?
Mit Bindung meinen Paartherapeut*innen die Fähigkeit, sich auf jemand anderes einzulassen, der Person zu vertrauen, sich anzuvertrauen und zuverlässig füreinander da zu sein. Das Gegenteil zu Bindung, ohne die Bindung aber auch nicht wirklich geht, ist Autonomie. Das Höchstmaß an Bindung erlebt das Baby, das sicher und geliebt im Bauch der Mutter, fast eins mit der Mutter ist. Das Höchstmaß an Autonomie erleben wir im Moment des Todes, den wir dann doch ganz allein sterben müssen. Es ist noch gar nicht lange her, dass Forscher rausgefunden haben, dass jeder Mensch auf emotionale Bindung angewiesen ist. John Bowlby war es, der herausgefunden hat, dass Babys, auf die gar nicht emotional eigegangen wurde tatsächlich sterben. Wenn Kinder zuverlässig erleben, dass sie sicher gebunden sind, dass jemand auf ihre Bedürfnisse achtgibt und gut für sie sorgt, können sie von dieser sicheren Ausgangslage heraus angstfrei autonom, selbstbewusst und selbständig werden.
Wieso ist eine sichere Bindung so wichtig für gelingende Paarbeziehungen?
Erleben Kinder Bindungsverletzungen, sogenannte Bindungstraumata, müssen sie sich selbst aus einer Situation retten, die eigentlich noch überfordernd ist. Sie werden sozusagen in die Autonomie „geschubst“. Dies kann dazu führen, dass sich diese Menschen nicht mehr so sehr auf Bindung einlassen und verlassen und die Dinge auch zukünftig lieber selbst regeln oder mit sich ausmachen. Wird aber Kindern alles abgenommen, ermutigen die „ersten Bindungspersonen“ (also meistens die Eltern) das Kind nicht dazu, autonom zu werden, sondern unterschätzen das Kind und behüten es zu sehr, kann es sein, dass der Mensch sich auch im weiteren Leben nicht viel zutraut und ängstlich immer in Abhängigkeit von anderen Menschen bleibt.
Welche Form der Paartherapie arbeitet bindungsorientiert?
Bindung ist ein seeehr weites und seeehr spannendes Thema, und die Bindungsforschung ist ein Forschungszweig, der sich noch sehr viel weiterentwickelt. Ein bindungsorientierter und sehr gut erforschter Ansatz in der Paartherapie ist die Emotionsfokussierte Paartherapie. Wenn ihr also das Gefühl habt, hier mal näher hinschauen zu wollen, ist dies für euch vielleicht genau die richtige Herangehensweise. Übrigens spielt Bindung natürlich auch in der Sexualität eine riesige Rolle. Wenn Ihr das Gefühl habt, das spielt hier eine Rolle, macht es vermutlich Sinn, sich an eine*n Paarberater*in zu wenden, der/die sich sowohl mit Paardynamiken als auch mit Sexualtherapie auskennt und nicht auf eine Beratungsform festgelegt ist.
Expert*innen Interviews
Bindungsorientierte Paartherapie
"Mit einer offenen, unvoreingenommenen und unterstützenden Herangehensweise helfe ich Paaren und Einzelpersonen, mehr Verständnis für sich selbst und den jeweils anderen zu haben und eine sichere Bindung zu gestalten."
ProfilseiteWie arbeitest du zum Thema Bindung in der Paartherapie?
In der emotionsfokussierten Paartherapie oder Paartherapie arbeite ich mit dem Paar daran, die Beziehung zu einem sicheren Ort zu machen, an dem sich beide Partner gut aufgehoben fühlen. Dafür identifizieren wir zunächst das negative oder unangenehme Verhaltensmuster, das sich in Bezug auf verschiedene Themen oft wiederholt und der sicheren Bindung entgegenwirkt. Wir verdeutlichen, welche Position jede/r Partner*in darin hat und welche verletzlichen Emotionen, Gefühle und Bedürfnisse darunter liegen. Im Folgenden verändern wir die Verhaltensmuster, sodass das Paar neue und korrigierende Erfahrungen machen kann. Die tiefen und verletzlichen Emotionen und Gefühle werden dem/der Partner*in direkt gezeigt, was Mut erfordert, aber eine neue, tiefere Begegnung ermöglicht und die Bindung nährt. Sollte es in der Vergangenheit starke Bindungsverletzungen gegeben haben, so werden auch diese aufgearbeitet und geheilt.
Woran kannst du erkennen, ob ein Paar eine sichere Bindung lebt?
Eine sichere Bindung ist daran erkennbar, dass beide Partner*innen es schaffen, sich aneinander zu wenden, wenn sie etwas bedrückt und der jeweils andere Part empathisch darauf reagiert. Sie zeigen einander ihr Innerstes, insbesondere ihre verletzlichen Anteile (z. B. Ängste, Unsicherheiten) und reagieren zugewandt darauf. Das Paar begegnet sich mit Mitgefühl und Verständnis. Jede*r fühlt sich gesehen und verstanden. Aufkommende unangenehme Gefühle und Emotionen werden miteinander reguliert.
Was war deine größte Erkenntnis in der Weiterbildung zur bindungsorientierten Paarberaterin?
Die größte Erkenntnis war für mich, dass Menschen auch als Erwachsene voneinander abhängig bleiben wie ein kleines Kind von seiner Mutter und dass das in Ordnung ist. Wenn Schwierigkeiten oder unangenehme Gefühle auftauchen, versuchen viele Menschen, diese zu unterdrücken, zu kompensieren oder schnelle Lösungen zu finden. Dabei geht es oft im ersten Moment darum, aufrichtig da zu sein für den geliebten Menschen, Interesse zu zeigen, die erlebten Gefühle ernst zu nehmen. In unserer Gesellschaft wird es nicht selten als Schwäche gedeutet, sich mit den eigenen Verletzlichkeiten an jemanden zu wenden, dabei fühlt es sich letztlich gut und sicher an, damit nicht alleine zu bleiben, sondern Unterstützung und Fürsorge zu erfahren.
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