Vulvodynie
Beratung bei Vulvodynie - Sexualtherapie in Kombination mit Physiotherapie und/oder Paartherapie. Verspannungen von Psoas oder Beckenboden können starke Schmerzen hervorrufen und deine Sexualität massiv negativ beeinflussen. Es ist manchmal auch nicht klar, was zuerst da war: die Schmerzen oder die Muskelspannung.
Lass dich nicht durch die Vulvodynie entmutigen, sondern gönne dir Unterstützung durch unsere Expert*innen! besser:lieben bietet dir mulitprofessionelle und wissenschaftsbasierte Beratung zu Vulvodynie.
Wir arbeiten wissenschaftsbasiert, kennen unsere Grenzen und gehen individuell auf deine Bedürfnisse ein.
Inhaltsverzeichnis zum Thema
Fragen und Antworten
Was ist eine Vulvodynie?
Als Vulvodynie bezeichnet man über Monate andauernde Schmerzen am Eingang der Vagina (Scheide) und/oder im Bereich der Vulva (Scheidenvorhof). Die Schmerzen sind bei Berührung oder sexueller Erregung oft brennend oder stechend und können auch z.B. beim Fahrradfahren, beim Tampon Einführen oder Tragen enger Hosen auftreten.
Was sind Symptome einer Vulvodynie?
Schmerzen sind das Hauptsymptom einer Vulvodynie. Die Vulva brennt, sticht oder pocht. Der Schmerz kann kontiunierlich vorhanden sein, oder durch Druck oder Berührung ausgelöst werden. Manchmal kommt es zusätlich zu den Schmerzen noch zu einem starken Juckreiz oder Brennen. Die Vulva kann so überempfindlich sein, dass bereits leichte Bewegung oder Berührung Schmerzen verursachen.
Auch Rötung und Schwellung der Vulva und ein Druckgefühl im Beckenbereich sind mögliche Symptome einer Vulvodynie.
Einhergehen mit der Vulvodynie können Schmerzen bei penetrativem Sex , die beim oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten (Dyspareunie).
Ist Vulvodynie ansteckend? Geht das von alleine wieder weg?
Eine Vulvodynie ist nicht ansteckend und verschwindet bei der Hälfte der Frauen nach einigen Jahren von alleine wieder.
Woran weiß man, dass man Vulvodynie hat?
Vulvodynie kann über objektive Messwerte (Blutwerte oder Gewebeproben) nicht nachgewiesen werden. Oft spielt auch eine hohe Spannung in der Beckenbodenmuskulatur und / oder dem Psoas ("großer Lendenmuskel") eine entscheidende Rolle.
Psoas und Sexualität
Diese Verspannungen von Psoas oder Beckenboden können starke Schmerzen hervorrufen und deine Sexualität massiv negativ beeinflussen. Es ist manchmal auch nicht klar, was zuerst da war: die Schmerzen oder die Muskelspannung.
Was kann ich machen, wenn ich glaube, ich habe Vulvodynie?
Bei anhaltenden Schmerzen und Verdacht auf Vulvodynie solltest du eine Fachperson aufsuchen mit dem Themenschwerpunkt Vulvodynie.
Therapie vestibulitis vulvae
Die Vulvodynie beinhaltet Symptome am äußeren weiblichen Genital. Bei der Vestibulitis treten Symptome am Scheidenvorhof auf. Die Beschwerden äußern sich unterschiedlich, von Schmerzen bei schon leichter Berührung des Scheidenvorhofs angefangen bis hinzu Schmerzen am Vaginaleingang beim Geschlechtsverkehr.
Die Schmerzen können chronisch werden und mit Begleiterkrankungen einhergehen (z.B.Mykosen).
Hier ist ein multimodaler Therapieansatz gefragt, wo neben einer Sexualtherapie immer eine Beckenbodenphysiotherapie stattfinden sollte!
Was passiert in einer Sexualberatung / Sexualtherapie bei Vulvodynie?
Sexualtherapie trägt dazu bei, die sexuelle Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern, die emotionalen Auswirkungen der Erkrankung zu bewältigen und die sexuelle Zufriedenheit wiederherzustellen. Zum Beispiel unterstützt Sexualtherapie / Sexualberatung bei Vulvodynie durch:
- Stabilisierung bei Ängsten und Sorgen: Frauen mit Vulvodynie erleben oft Angst und Stress aufgrund der chronischen Schmerzen und der Auswirkungen auf ihre Sexualität. Sexualtherapie kann Techniken zur Bewältigung dieser emotionalen Belastungen vermitteln und dazu beitragen, das psychische Wohlbefinden zu verbessern.
- Verbesserung der Kommunikation: Sexualtherapie kann dazu beitragen, die Kommunikation zwischen Partner*innen zu verbessern. Offene und ehrliche Gespräche über sexuelle Bedürfnisse, Erwartungen und Ängste sind entscheidend, um das Vertrauen wiederherzustellen und die Partnerschaft zu stärken.
- Schmerzmanagement und Entspannungstechniken: Sexualtherapeuten können Schmerzmanagementstrategien vermitteln, um die Angst vor Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs zu reduzieren. Denn Angst macht Anspannung, und diese Anspannung verschärft den Schmerz noch zusätzlich. Dies kann Entspannungstechniken, Atemübungen und Desensibilisierungstechniken umfassen.
- Sexualität neu definieren: Vulvodynie kann das Selbstbild und die Sexualität beeinflussen. Sexualtherapie kann dabei helfen, realistische Erwartungen an den sexuellen Akt zu setzen und neue Formen der Intimität und des Vergnügens zu erkunden.
- Paartherapie: In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, dass Paare gemeinsam an der Bewältigung von Vulvodynie arbeiten. Paartherapie kann dazu beitragen, Missverständnisse zu klären, die Beziehung zu stärken und das sexuelle Erleben zu verbessern.
- Sexuelle Techniken und Hilfsmittel: Ein*e Sexualtherapeut*in kann Ratschläge zu sexuellen Techniken und die Verwendung von Gleitmitteln oder speziellen Hilfsmitteln geben, um den Geschlechtsverkehr angenehmer und weniger schmerzhaft zu gestalten.
- Langfristige Unterstützung: Vulvodynie kann eine chronische Erkrankung sein, und die Bedürfnisse einer Frau können sich im Laufe der Zeit ändern. Sexualtherapie kann eine langfristige Unterstützung bieten, um sicherzustellen, dass die sexuelle Gesundheit und das Wohlbefinden kontinuierlich verbessert werden.
Uns ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung von Vulvodynie oft multidisziplinär ist und eine Zusammenarbeit zwischen Gynäkolog*innen, Physiotherapeut*innen, Psychotherapeut*innen und Sexualberater*innen erfordern kann.
Jede Frau mit Vulvodynie hat unterschiedliche Bedürfnisse und Herausforderungen, daher sollte die Therapie auf ihre individuellen Symptome und Umstände zugeschnitten sein.
Kann man Vulvodynie nicht einfach operieren?
In sehr, sehr seltenen Fällen kann eine chirurgische Intervention wie Vestibulectomy (chirurgische Entfernung eines Teils der Vulva) in Erwägung gezogen werden. Dies kommt allerdings wirklich sehr selten vor, und könnte auch so etwas wie ein "letzter Versuch, wenn sonst nichts hilft" sein. Wir empfehlen, sich auf jeden Fall eine Zweit- und Drittmeinung vor einem chirurgischen Eingriff einzuholen und andere Behandlungsmöglichkeiten auszuprobieren. Denn der chirurgische Eingriff lässt sich nicht rückgängig machen, und viele Frauen in der Praxis berichten von Folgebeschwerden und dass die Vulvodynie sich durch den Eingriff nicht verbessert hat. Vestibulectomy ist ein sehr, sehr umstrittener chirurgischer Eingriff.
Kann es sein, ich aufgrund der Wechseljahre an Vulvodynie leide?
Vulvodynie und die Wechseljahre können, müssen aber nicht miteinander verbunden sein. Östrogenmangel kann zu vaginaler Trockenheit und Atrophie führen, was wiederum das Risiko für Vulvodynie erhöhen kann. Das verminderte Östrogen kann die vaginalen Gewebe dünner und empfindlicher machen, was Schmerzen und Reizungen begünstigen kann. Schmerzen durch vaginale Trockenheit und der empfindlicheren Schleimhäute können zu einer Verstärkung oder Verschlimmerung von Vulvodynie-Symptome führen.
Auch können Wechseljahre mit emotionalen Veränderungen einhergehen. Psychische Belastungen können die Wahrnehmung von Schmerzen bei Vulvodynie beeinflussen und das Schmerzerlebnis verstärken.
Ganz wichtig: nicht alle Frauen in den Wechseljahren entwickeln Vulvodynie, und Vulvodynie kann auch in anderen Lebensphasen auftreten.
Welche Behandlung ist zusätzlich sinnvoll bei Vulvodynie?
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Schweregrad und individuellem Fall in Betracht gezogen werden können. Die Behandlung von Vulvodynie erfordert oft eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen, und die Ergebnisse können von Person zu Person variieren. Daher lohnt sich der Gang zu einer spezialisierten Fachperson, die gut vernetzt ist und über andere Fachgebiete in dem Bereich gut bescheid weiß, um ggf. zu überweisen.
In Betracht können dann nach Absprache diese Behandlungen kommen:
- Topische Cremes und Salben: Lokale Anästhetika oder Steroidcremes können zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden. Hormoncremes können verschrieben werden, um Trockenheit und Gewebeschäden zu behandeln.
- Physiotherapie und Biofeedback: Ein spezialisierter Physiotherapeut kann Techniken zur Entspannung der Beckenbodenmuskulatur lehren, um Muskelverspannungen zu reduzieren, die Schmerzen verursachen können. Diese Physiotherapeuten haben eine sogenannte "Physio Pelvica" - Qualifikation.
- Biofeedback-Training kann helfen, das Bewusstsein über die Muskelspannung zu erhöhen und Entspannung zu fördern.
- Medikamente: Antidepressiva, insbesondere trizyklische Antidepressiva oder selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden, da sie die Schmerzsignale im Gehirn modulieren können.
- Antikonvulsiva können ebenfalls zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
- Psychologische Unterstützung und Therapie: Psychotherapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie (CBT), kann helfen, Schmerzbewältigungsstrategien zu entwickeln und den emotionalen Stress zu bewältigen, der mit Vulvodynie einhergehen kann.
- Ernährung und Lebensstil: Die Vermeidung von potenziellen Reizstoffen wie bestimmten Seifen oder Duschgels sowie das Tragen von Baumwollunterwäsche und lockerer Kleidung kann helfen, Irritationen zu reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr können die allgemeine Gesundheit fördern und Symptome lindern.
- Alternative Therapien: Akupunktur, Akupressur und Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können dazu beitragen, den Stress abzubauen und Schmerzen zu lindern.
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