Wechselmodell
Co-Parenting fällt euch nicht immer leicht? Eine Beratung bei unseren Expert*innen kann euch dabei helfen
- das Wechselmodell für euch passend zu machen
- Leichtigkeit ins Elternsein zurückzuholen
- das Wohl eurer Kinder und aller Beteiligten im Blick zu behalten
Wir arbeiten wissenschaftsbasiert, kennen unsere Grenzen und gehen individuell auf deine Bedürfnisse ein.
Inhaltsverzeichnis zum Thema
Fragen und Antworten
Wann ist ein Wechselmodell sinnvoll?
Das Wechselmodell ist dann sinnvoll, wenn beide Elternteile eine gleichberechtigte und intensive Elternschaft leben wollen. Die Kommunikation der Eltern muss dazu überwiegend gut gelingen und der Abstand der Wohnsitze sollte nicht zu groß sein. Es braucht die Bereitschaft von beiden, die Care-Arbeit zu etwa gleichen Teilen zu übernehmen und es ist günstig, wenn beide über ein (ähnliches) Einkommen verfügen.
Ist ein Wechselmodell gut für Kinder?
Das Wechselmodell entlastet beide Elternteile durch die paritätische Aufteilung der Care-Arbeit und ermöglicht beiden den Aufbau/die Pflege der Bindungsbeziehung zu den Kindern. Das kann sich sehr positiv auf die psychische Gesundheit der Kinder auswirken. Im Residenzmodell leidet die Beziehung zu einem Elternteil meist mit der Zeit.
Auf der anderen Seite kann der häufige Wechsel die Kinder herausfordern und phasenweise die Orientierung erschweren. Problematisch wird dies besonders in hochgradig konfliktbelasteten Familienbeziehungen. Dann kann ein festes Zuhause für das Kind/die Kinder wesentlich sinnvoller sein.
Welche Arten vom Wechselmodell gibt es?
Eltern dürfen sehr kreativ und am Wohl der Kinder orientiert mit dem Wechselmodell experimentieren. Bei sehr jungen Kindern kann eine 50% Aufteilung und ein Wechsel von Woche zu Woche ungünstig sein. Dann sind eine phasenweise Aufteilung von 30% zu 70% oder kürzere Wechsel von 3 bis 4 Tagen sinnvoller. Allerdings ist die Gesetzgebung für das Wechselmodell noch nicht ausgereift. Aktuell akzeptieren Gerichte nur 50% Regelungen und steuerliche Vergünstigungen (Steuerklasse 2) gibt es nur für einen Elternteil. Eltern können sich aber auch außergerichtlich einigen.
Welche Gründe sprechen gegen ein Wechselmodell?
Wenn es von einem Elternteil wenig Interesse an dem Kind/den Kindern bzw. wenig Bereitschaft zur Übernahme der Care-Arbeit gibt, wird es schwierig ein Wechselmodell unter Zwang umzusetzen. Hochstrittige Eltern sind ebenfalls keine gute Voraussetzung. Auch berufliche Verpflichtungen, ungünstige Arbeitszeiten oder ein Ortswechsel von einem Elternteil, können ein Wechselmodell erschweren.
Wie hilft Paartherapie uns beim Wechselmodell?
Beratung und Begleitung beim Wechselmodell ist immer günstig. Es macht Sinn, wenn Eltern sich einigen und nicht auf eine Einigung vor Gericht setzen. Gerichte haben meist (z.B. bei finanziellen Fragen) andere Vorstellungen vom Wechselmodell und setzen auch mal Regelungen durch, die sich nicht für alle beteiligten Elternteile fair anfühlen. Hier kann unparteiische Paartherapie sehr hilfreich und unterstützend sein, um bei schwierigen Fragen zu moderieren. Darüber hinaus kann Paar- und Einzelberatung helfen (Trennungs-)Konflikte aufzuarbeiten, die ansonsten zu Loyalitätskonflikten bei den Kindern führen können. Eskalierende Konflikte zwischen den Eltern haben immer negative Auswirkungen auf die Kinder.
3 Tipps von Expert*innen
Tipps zum Wechselmodell
Gründe auflisten
Macht eine Liste: Überlegt einzeln und gemeinsam, welche Gründe es in eurer ganz individuellen Situation gibt, die für und gegen das Wechselmodell sprechen! Versucht, hierbei so neutral wie möglich zu bleiben und eure Argumente immer mit Blick auf das Wohl des Kindes abzuwägen. Vielleicht braucht ihr dabei Hilfe von einer außenstehenden Person, scheut euch also nicht, Beratung in Anspruch zu nehmen.
Kinder im Blick
Im Trennungsfall spielen Kinder eine ganz andere Rolle als zum Beispiel aufzuteilende Besitztümer. Alle Veränderungen im bisher gewohnten Betreuungsmodell können tiefgehende Verlusterfahrungen zur Folge haben. Hier ist es von großer Bedeutung, die emotionalen und sozialen Ressourcen des Kindes nicht zu schwächen, denn gerade diese Kraftquellen braucht es zur Bewältigung der familiären Trennung. Traut euch zu, euch über eure Gefühle und Ängste klar zu werden und diese zu kommunizieren.
Findet euer ganz eigenes Modell
Nicht ein abstraktes Modell der Gleichheit zwischen Eltern sollte die Lösung sein, sondern ein Modell, das den konkreten Bedürfnissen aller Familienmitglieder und vor allem denen des Kindes gerecht wird. Das Wechselmodell ist KEIN allgemeingültiges Standardmodell. Es stellt sehr hohe Anforderungen an Eltern und Kinder und muss von allen Beteiligten motiviert mitgetragen werden. Und das bedeutet, dass eine Entscheidung für ein passendes Modell immer auch von allen Beteiligten gefällt und mitgetragen werden muss.
Expert*innen Interviews
Infos zum Nestmodell
"Gemeinsam machen wir uns auf den Weg: Auf Augenhöhe, ehrlich, respektvoll und immer wieder laden wir Humor und Leichtigkeit ein."
ProfilseiteWas ist das Nestmodell? Wie funktioniert das Nestmodell?
Nach einer Trennung mit Kindern stellt sich die Frage, wie weiterhin eine gute Elternschaft und ein sicheres Zuhause für die Kinder gestaltet werden kann. Es gibt viele Möglichkeiten, z.B. Aufteilung in zwei Haushalte, ein Elternteil übernimmt die Hauptsorge, Wechselmodell. Ein noch recht junges Modell ist das sogenannte „Nestmodell“. Hier packen nicht die Kinder die Koffer und ziehen wechselnd in die Wohnung von Mama und Papa, sondern das wöchentliche Umziehen liegt bei den Eltern. Meist bleibt das „Nest“ die Wohnung/Haus, in der die Familie vor der Trennung gewohnt haben und die Eltern suchen sich jeweils eine eigene kleine zweite Wohnung.
Welche Vorteile und Herausforderungen hat das Nestmodell?
Es gibt eine lange Liste an Vorteilen, hier kommen ein paar davon:
- Die Kinder bleiben in Ihrer gewohnten Umgebung und erlangen hiermit Sicherheit und Stabilität, welche in Trennungssituationen besonders wichtig ist.
- Die Kinder müssen sich nicht ständig auf das neue Umfeld einstellen.
- Die Kids haben Ihre Spiel-, Sport-, Schulsachen, etc. an einem Ort und müssen nicht ständig ihre Taschen packen.
- Das soziale Umfeld und die üblichen Wege bleiben erhalten.
Natürlich bringt auch das „Nestmodell“ einige Herausforderungen hervor, im Folgenden werden einige aufgeführt:
- Es entstehen ggf. hohe Kosten (Miete für drei Objekte)
- Konflikte, was die Ordnung im Nest angeht
- Ggf. „zweite Trennung“, wenn das Nestmodell aufgelöst wird
Wie arbeitest du zum Thema Nestmodell?
Ich persönlich lebe seit vielen Jahren in einem großen Patchwork-Verbund mit dem Nestmodell und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Es braucht auf jeden Fall eine wohlwollende Elternbeziehung und ein bisschen Mut andere Wege zu gehen… Gerne unterstütze ich Sie, bei Fragen rund um Trennung, Patchwork und was sonst noch so dazu gehört.
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